Endlich war es soweit: Wir fanden heraus, dass unser Haus und Hof Drache, der die Schätze derer von Külsheim, die wir von unseren Abenteuern mit nachhause bringen, schon seit Jahrhunderten bewacht, sich eine neue Höhle gesucht hat. Kein Wunder, dass wir ihn vergangenes Jahr nicht antreffen konnten.
Doch nun wussten wir so ungefähr, wo unser Drache seine neue Höhle bezogen hatte. So begaben wir uns dorthin. Dorthin -ganz einfach – dachten wir zumindest. Aber so ein Drache kann ja fliegen und seinen Umzug zur neuen Höhle haben unsere älteren Ritter zusammen auf dem Rücken des Drachen erledigt. Doch wenn die ganze Ritterschaft zusammenkommt, dann sind das einfach zu viele, als das unser Drache sie alle „einfliegen“ lassen könnte. So machen wir uns in guter alter Rittersmanier auf, um das gesamte Gebiet zu erkunden, zu besiedeln und dafür nötige Rohstoffe nachhaltig in der näheren Umgebung abzubauen. Zum Glück befanden sich in unmittelbarer Nähe Lehmgruben, Wälder, Steinvorkommen, fruchtbares Ackerland und zwei herumtippelnde Goldhändler.
Da wir zwar ungefähr wussten, wo es lang ging, aber eben nicht genau und unsere Ressourcen nicht unendlich waren, beschlossen wir uns in zwei Gruppen aufzuteilen, um das Gebiet zu besiedeln. Und natürlich spielte auch ein kleiner Wettkampf zwischen den Häusern derer von Külsheim eine Rolle (es muss einfach immer einen kleinen Wettstreit geben bei unseren jährlichen Rittertreffen 🙂 ).
Nun hieß es geschickt planen: Die zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um Straßen, Siedlungen, Abbaugebiete (Hütten) und Burgen zu errichten. Nach einiger Zeit meldeten die Kundschafter „Weg zur Drachenhöhle gesichtet“. Nun entbrannte ein regelrechter Wettlauf, wer zuerst bei der Drachenhöhle ankam. Es wurde gehandelt, getauscht und Straßen errichten.
Es hätte so einfach sein können, wenn nicht ständig diese Wegelagerer von Raubritter aufgetaucht wären um unseren unbescholtenen Arbeitern und Bauern die Rohstoffe zu stehlen. Da riefen die Städteplaner unsere kämpfende Ritterschaft ein und erhoben kurzfristig unsere Bauern zu Kämpfern. Diese zogen los und vertrieben die Bösewichte.
Und am Ende war es geschafft. Wir fanden die neue Höhle unseres Drachen und weil wir wissen, dass dieser nachtaktiv ist, besuchten wir ihn zu später Stunde.
Was für ein aufregender Moment! Noch nicht alle der aktuellen Ritterschaft haben unseren Haus und Hof Drachen schon gesehen. Wenn man ihn oder sie nicht kennt, kann er ganz schön furchteinflößend sein. Aber schnell bemerkten wir, dass es ein guter Drache war. Und dieses Grimmige muss er ja an sich haben, damit niemand auf die Idee kommt die „Schätze“ unserer Abenteuer zu rauben.
Am Sonntag feierten wir noch eine schöne Morgenandacht (die feiern wir jeden Tag, aber am Sonntag gibt’s ganz oft noch was zum Basteln 🙂 ). So gestalteten wir dieses Mal Kerzen aus Wachs, die wir anzünden können, wenn es uns mal nicht so gut geht.
Und auch erwähnen wollen wir natürlich, dass wir am Freitag einen Wölfling und eine Pfadfinderin aufgenommen haben. Das war wie immer ein ganz toller besonderer Moment in unserem ritterlichen Aufnahmekreis.
Nun heißt es Abschied nehmen von unserem Drachen und einem tollen Ritterlager 2024. Wir freuen uns jedenfalls auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen im nächsten Jahr, wenn es heißt „Ritterschaft derer von Külsheim kommt zusammen, singt, feiert, tanzt und lacht“.
Bis dahin, Gehabt euch wohl.
Gut Jagd und Gut Pfad,
eure Ritter von Külsheim, aus der St. Johannisgemeinde in Burgfarrnbach