Die goldene Liane

„Unter allen Völkern des Dschungels wurde der jährliche Kampf um die goldene Liane ausgerufen: Die Gnus scharren schon mit den Hufen, die Elefanten um Meister Hathi dehnen ihre Rüssel, die Fledermaus Mang mit ihrer Meute trainieren ihre Ultraschallrufe … nur die Schlange Kaa hängt traurig auf ihrem Ast, denn alleine konnte sie sich noch nie dem Wettkampf stellen. Da hat sie sich an unsere unglaubliche Befreiungsmission gedacht und jetzt lädt sie uns ein, für sie beim Kampf um die goldene Liane zu vertreten. Was für eine große Ehre, die wir natürlich annehmen wollen.“

Endlich war es wieder soweit…die Meute Kaa auf großem Lager.

Dieses Mal erlebten wir unser Abenteuer in Rödental bei Coburg, im Haus des Kreisjugendringes Coburg.

Wir trafen uns am 1. November bereits um 13:45 Uhr am Burgfarrnbacher Bahnhof und fuhren das aller erste Mal gemeinsam mit dem Zug zu unserem Lager. Dies war gar nicht so leicht, denn umsteigen mit einer wilden Meute erfordert einiges an Organisationsgeschick. Aber wir meisterten alles prima, keiner ging verloren und so kamen wir nach ca. 2 Stunden Zugfahrt in Mönchsröden an. Nach einem kurzen Fußweg, der mit viel reden und singen ganz schnell verflog, kamen wir am Ort unseres Wettkampfes an. Denn wir sind die Wettkämpfer, die für die Schlange Kaa im Kampf um die goldene Liane antreten werden.

Kaum angekommen mussten wir feststellen, dass die anderen Tiere bereits am Vortag den Wettkampf bestritten und gaaaanz schön viele Nüsse (Das sind die Punkte im Dschungel) gesammelt hatten. Doch davon lassen wir uns nicht entmutigen. Wir stimmten uns auf das Wochenende ein und bastelten erstmal ein wenig an unseren Meutenbüchern. Gott sei Dank gab es bald ein stärkendes Abendessen. Am frühen Abend gab es dann noch ein kleines Meutenthing: Das ist eine ruhige Runde, in der unsere Akelas und auch wir Wölflinge unsere Meinung zu allem sagen können, wir auf Aufnahmen vorbereitet werden und vieles mehr. An diesem Thing erfuhren wir auch, dass unsere Akela Meli morgen zur Kreuzpfadfinderin aufgenommen wird. Wir wussten natürlich erstmal nicht, was das genau ist, aber wir haben es dann erklärt bekommen. Da freuen wir uns nun bereits drauf.

Aber vorher hieß es Singen, spielen und mit einer kleinen Abendandacht und einer laaaangen gute Nacht Geschichte endete dieser spannende Tag. So konnten wir uns gut ausruhen, um auf den morgigen Wettkampf vorbereitet zu sein.

Am nächsten Morgen war das Wetter nicht ganz so toll, aber es hätte auch schlechter sein können. So ging es nach einer Runde Morgensport und einer kurzen Andacht nach dem Frühstück auch schon los. Dick eingepackt fanden wir vor dem Haus eindeutige Wegweißer zur „Dschungeljagd“. Diesen folgten wir, bis es plötzlich ZWEI Schilder gab. Aber im Gegensatz zu den anderen Tieren, waren wir als ganze Meute unterwegs. So teilten wir uns in zwei Rudeln auf und verfolgten die Dschungeljagt in zwei Richtungen. Und es warteten viele Hindernisse auf uns: Wir mussten auf dünnen Lianen eine rieeeßige Schlucht überqueren (eigentlich nur einen kleinen Weg, aber der war rieeeeßig 😊 ). Wir mussten auf bestimmt über fünzig Meter hohe Dschungelbäume klettern ins Nest des Geiers Tschill und einen reißenden Fluss auf Stelzen überqueren. Ikki das Stachelschwein wollte dann auch noch einen trockenen Unterschlupf und ein witzig anmutender Schmetterling zeigte uns einen sicheren, aber schwierigen Weg durch den Treibsand in der Elefantenkuhle…. Puhh… Und dann trafen wir auch noch auf Baghira. Diese zeigte uns, wie wir ein verletztes Dschungeltier auf einer Trage sicher durch den Dschungel bringen können. Ganz schön anspruchsvoll.

Aber am Ende meisterten wir natürlich alle Schwierigkeiten und erkämpften uns jede Menge goldene Blätter, welche uns die Wettkämpfe für den Nachmittag zeigten.

Nach einer ausgiebigen Mittagspause in der wir ein wenig geschlafen und uns aufgewärmt hatten, ging es nach draußen, um die anderen Tiere in Einzelwettkämpfen zu überbieten.

Bei diesen Wettkämpfen ging es dann um Geschicklichkeit, Schnelligkeit, Treffsicherheit, Schwindelfreiheit und vieles mehr. Was für ein rießen Spaß.

Danach kam dann Ikki, Baghira und Mira um die Punkte zu vergeben… das wird ein knappes Rennen. Doch mit der letzten Nuss, übertrafen wir Hathi und die Bandalogs ganz knapp und da war sie… DIE goldene Liane. Wir hatten sie für die Schlange Kaa erobert! Wir haben den Dschungelwettkampf gewonnen.

Da haben wir uns unser Abendessen wirklich verdient.

Während des Abendessens kamen auch noch ganz viele Pfadfinder aus unserem Gau und unserer Landesmark um zusammen mit uns Meli zur Kreuzpfadfinderin aufzunehmen. Mit einem schönen Fackelzug auf einen kleinen Hügel begannen wir und es war ein wunderschöner Moment als unsere Akela in unsere Mitte trat und ihr Kreuzpfadfinderversprechen ablegte. Irgendwann in vielen Jahren, werden das einige von uns bestimmt auch machen. Doch bis es soweit ist, werden wir noch viele Abenteuer als Wölflinge und Jungpfadfinder erleben. Und darauf freuen wir uns besonders.

Nun gab es noch einen leckeren Tschai (ein heißes Pfadfindergetränk), viele Lieder und ein paar Spiele. Dann hieß es ab ins Bett… und heute Nacht schliefen wir wie Murmeltiere.

Der Morgen kam viel zu schnell und so hieß es Sachen packen und das Haus gemeinsam putzen (ja, was wir schmutzig machen, machen wir auch wieder sauber). Zum Glück gab es noch einen ruhigen Moment zum Durchschnaufen: Die große Sonntagsandacht drehte sich ganz und gar um das Doppelgebot der Liebe. Wir konnten all die schönen Erlebnisse in unserem Herzen sammeln, uns in der Nächstenliebe üben und nette Botschaften für unsere Mitwölflinge sammeln und Gott im Gebet danken für seinen Beistand und Segen. Leider war diese andächtige Zeit viel zu schnell und vorbei und es hieß ab zum Zug laufen. Im Zug wurde dann noch gesungen und gespielt und so verging die Zeit bis Nachhause wie im Flug. (Eigentlich hatten wir etwas gehofft, die Jungwölfe würden beim ruhigen Schaukeln des Zuges ins Traumland gleiten, doch weit gefehlt 😊)

Vielen Dank an alle Helfer und an unsere tolle Küche, die als Dankeschön unser Ritterwappen erhielten.

In diesem Sinne, auf ein baldiges Wiedersehen und ein neues Abenteuer!

Gut Jagd, Eure Meute Kaa

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